Neue Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit Depression
Die transkranielle Magnetstimulation (TMS)
Neue Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit Depression
Die transkranielle Magnetstimulation (TMS)
Bei der TMS wird eine Magnetspule am Kopf angelegt und die Nervenzellen des Gehirns durch Magnetimpulse stimuliert. Die Impulsserien führen zu einer anhaltenden Anregung der Nervenzellaktivität oder umgekehrt kann eine Überaktivität reguliert werden. So wirkt die Behandlung mit TMS durch eine Normalisierung der Hirnaktivität, die bei der Depression ins Ungleichgewicht geraten ist. Eine Behandlung mit TMS kann die üblichen medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlungen ergänzen oder helfen, wenn Psychotherapie und Medikamente allein nicht ausreichen.
Bei den Teilnehmer*innen der bisher durchgeführten Studien handelte es sich größtenteils um Personen, bei denen andere Therapieverfahren bereits versagt haben. Wird zu einem früheren Zeitpunkt mit der Behandlung begonnen, ist sogar mit einer besseren Wirkung zu rechnen. Sie müssen also nicht schwer krank sein, um von der Therapie mit TMS zu profitieren.
Die positiven Effekte der TMS Therapie können sehr unterschiedlich sein. So berichten einige Patienten über mehr Klarheit im Kopf und bessere Kontrolle über negative Denkmuster, andere über mehr Aktivität und eine Besserung des Appetits und Schlafs. Insgesamt erleben die meisten Patienten im Verlauf der zwei bis sechswöchigen Behandlung eine Besserung einzelner Symptome oder der Depression insgesamt. Mit der TMS kann in vielen Fällen die schlechte Stimmung, das negative Selbstbild, Antriebslosigkeit und das Gefühl, geistig nicht mehr leistungsfähig zu sein, wesentlich gebessert werden.
Viele Patienten berichten, dass am Anfang die Muskelzuckungen am Kopf ein wenig stören. Die TMS wird aber von fast allen Patienten problemlos vertragen und dauerhafte Begleiterscheinungen oder gar Veränderungen an der Hirnsubstanz sind nicht zu befürchten. Es handelt sich also um ein risikoarmes, aber trotzdem effektives Verfahren. Über sämtliche mögliche Nebenwirkungen informieren wir Sie zudem im Rahmen des Vorgesprächs, bzw. der bei der Erstuntersuchung in der Klinik.
Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKVs) erstatten diese Behandlung noch nicht, wohingegen die meisten privaten Versicherungen (PKVs) die Kosten übernehmen. Es ist aber zu empfehlen, dies jeweils mit dem Versicherer vorher abzuklären. Wir unterstützen Sie dabei gerne mit den erforderlichen Unterlagen.
Bis auf die erste Sitzung, welche etwa 45 Minuten benötigt, dauert eine reguläre Behandlungssitzung etwa 15 Minuten. Die Behandlungen werden in der Regel einmal täglich von Montag bis Freitag vorgenommen. Wir beginnen üblicherweise mit einer zwei- bis dreiwöchigen Behandlungsserie, doch in vielen Fällen entscheiden sich die Patienten für eine Weiterführung der Therapie, um Behandlungserfolge zu stabilisieren und zu stärken.
Es gibt mehrere größere klinische, placebo-kontrollierte Studien, die die Wirksamkeit der TMS in der Depressionsbehandlung belegen. Meta-Analysen, die die Ergebnisse der vorhandenen klinischen Studien zusammenfassen, gelangen zu dem Ergebnis, dass damit die Wirksamkeit nachgewiesen ist (Lefaucher et al., Clin Neurophys 2014; Brunoni et al. JAMA Psychiatry 2017; McCormick et al. J Clin Psych 2017). Die deutschen Therapieleitlinien stellen auf dieser Grundlage fest, dass die TMS zur Behandlung der Depression eingesetzt werden kann.
Gerne informieren wir Sie über die Behandlung per Telefon oder Mail.
Gerne informieren wir Sie über die Behandlung per Telefon oder Mail.
Prof. Dr. Surjo Soekadar
Ärztlicher Leiter
Anne Wrana
Medizinisch-technische
Assistentin
Dr. Med. Maria Buthut
Post-doctoral Researcher
Fernanda Santos
Wissenschaftliche Mitarbeiterin